Die Erfinder des Porzellans

Bereits seit der Hochblüte der west-chinesischen Kulturen (1122 bis 770 v.Chr.) ist Porzellan als Produkt der Chinesen bekannt. Porzellan wurde in China nicht erfunden, sondern gilt als Ergebnis eines langen Entwicklungsprozesses. Auf mühevollen Wegen gelangten Porzellanteile ab dem 13. Jahrhundert durch Kaufleute, Forscher und Weltreisende wie Marco Polo nach Europa. Erst seit dem 17. Jahrhundert wurde Porzellan hauptsächlich über Holland importiert. Die Herstellung des damals sehr kostbaren Materials blieb jedoch das Geheimnis der Chinesen – es musste in Europa neu erfunden werden. Mit dem deutschen Alchimisten und Apotheker-Gehilfen Johann Friedrich Böttger (1682 – 1719) wird die Erfindung des Porzellans verbunden. Anfang des 18. Jahrhunderts begannen gemeinsame Forschungen von Johann Friedrich Böttger, Ehrenfried Walther von Tschirnhausen (Tschirnhaus), dem Freiberger Bergrat Gottfried Pabst von Ohain und weiteren fachkundigen Berg- und Hüttenleuten im Auftrag Augusts des Starken zur Entschlüsselung des Herstellungsgeheimnisses von Porzellan. Die Arbeiten führten zum Erfolg. 1708/1709 gelang dem Team unter Leitung von Johann Friederich Böttger erstmals die Herstellung des weißen Hartporzellans („Weißes Gold“).

Mit königlichem Dekret vom 23. Januar 1710 wurde die erste europäische Porzellanmanufaktur von August dem Starken in Dresden gegründet und im März desselben Jahres nach Meißen auf die Albrechtsburg verlegt. Johann Friedrich Böttger wurde als Leiter der Manufaktur eingesetzt.